Was an diesem Sprichwort dran ist und viele weitere Details, konnten die Interessierten am vergangenen frühen Samstagmorgen durch sach- und fachkundige Führung von Heike Jung-Wellek vom BUND-Kreisverband erfahren.
Der Taunussteiner Ortsverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) hatte wieder eine Vogelstimmenexkursion organisiert. Der von Carola Pfützner ausgearbeitete Weg führte in diesem Jahr von der Aartalhalle in Neuhof aus zunächst durch die bebauten Bereiche an den Ortsrand und in die freie Landschaft
Bereits am Treffpunkt wurden die Sinne geschärft und das Augenmerk auf ein am Dachbalken brütendes Ringeltaubenpärchen gelenkt. Hierbei wurden die mitgebrachten Ferngläser justiert und gut ausgestattet, begann die etwa 2,5 stündige Exkursion bei frischen Temperaturen aber schon herrlichem Sonnenschein.
Mit großem Staunen konnten bereits auf dem kurzen ersten kurzen Stück schon eine Vielzahl verschiedener Vögel beobachtet werden. Haussperling, Mönchsgrasmücke, Kohlmeise, Girlitz, Hausrotschwanz und Zilpzalp waren unterwegs. Bei richtigem Zuhören konnten auch die verschiedenen Melodien der Arten erkannt werden, wobei es sehr hilfreich ist, die richtigen „Eselsbrücken“ zu kennen.
Der Weg führte weiter an Teichen und an einem kleinen Waldstück unterhalb des Biohofs Platte entlang. Auch hier konnten viele verschiedene einheimische Vögel gesichtet und gehört werden, u.a. Rotkehlchen, Kohl- und Blaumeise, Bachstelze, Schwarzmilan, Zaunkönig, Wacholderdrossel, Baumläufer, Eichelhäher oder Fitis.
Einige Teilnehmer wiesen sich als sehr kundige Vogelbeobachter aus und konnten die Gruppe auch auf Horste und Höhlen von Greifvögeln und Staren im Wald aufmerksam machen.
Da die Zeit bereits sehr weit fortgeschritten war, wurde nur ein kurzer Blick in das nach Wehen liegende Naturschutzgebiet „Silberbach, Schwarzbach und Fürstenwiese bei Wehen“ geworfen. In diesem idyllischen und malerischen Tal ist der gefährdete „Ameisenbläuling“ zu Hause, eine geschützte Schmetterlingsart.
Daher begab sich die Gruppe auf den Rückweg. Die inzwischen hochstehende Sonne hatte den morgendlichen Tau völlig getrocknet und die vormals nassen Wiesenwege bildeten mit dem satten Gelb der Rapsfelder einen tollen Kontrast.
Das inzwischen geschulte Gehör konnte auf dem Rückweg den sogenannten „Bauspecht“ von der nahen Großbaustelle ganz eindeutig dem nicht natürlichen Habitat zuordnen, ebenso die „Donnervögel“, welche nach der Pandemie nun wieder öfter am Himmel über Taunusstein gesichtet und leider auch gehört werden.
Für die Erhaltung und Förderung einer Artenvielfalt sei hier noch der Hinweis auf zahlreiche Möglichkeiten des einzelnen Bürgers hingewiesen. Nicht nur die Errichtung von Bienenhotels, sondern auch das Anbringen von artgerechten Nisthilfen, wie z. B. Spatzenhotels und der Verzicht von „Schottergärten“ oder feste Gartenmauern aus Backstein stellen einfache aber wirkungsvolle Maßnahmen dar. Bei Fragen hierzu erteilt der OV-Taunusstein des BUND sehr gerne Auskunft. Interessierte Naturschützer sind ebenso bei den monatlichen Stammtisch- Gesprächen willkommen. Der nächste Termin ist am 31.05.2022, näheres unter: www.bund-taunusstein.de