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Bevor du mit dem Bau deiner Saatbällen beginnst, solltest du ein wenig Zeit darauf verwenden, dich mit dem Ziel deiner Aktion zu befassen. Wenn du in einer Stadt wohnst, gibt es wahrscheinlich viele Stellen, denen eine grüne Verschönerung guttun würde. Damit du den Erfolg deiner Aktion verfolgen und dich selbst regelmäßig am Wachstum deiner Pflanzen erfreuen kannst, empfiehlt es sich, zunächst einen oder mehrere Orte in deinem näheren Umfeld auszuwählen. Ob Baumscheiben, grüne Verkehrsinseln, Bahndämme oder brachliegende Grundstücke – theoretisch lassen sich die Samen fast überall platzieren. Weniger empfehlenswert sind fremde Gärten und anderes Privateigentum, schließlich ist das erklärte Ziel Natur und Mensch etwas Gutes zu tun und nicht Dritte durch ungefragte Pflanzaktionen zu verärgern. Grünstreifen, die regelmäßig von Passanten oder Tieren zertrampelt werden, solltest du ebenfalls meiden.
Um deine Saatbälle zu basteln und die darin enthaltenen Samen mit optimalen Startbedingungen auszustatten, brauchst du nur wenige Zutaten.
Klassischerweise bestehen Saatbälle aus:
- Blüh-Samen
- Tonpulver / Katzenstreu
- Erde
1. Auswahl der Samen
Damit die Saat deiner Saatbälle aufgeht, lohnen sich vorab ein paar Gedanken über die
Beschaffenheit des Ortes, an dem du sie platzieren möchtest. Denn wie beim traditionellen Gärtnern empfiehlt es sich auch hier, das verwendete Saatgut auf die Boden- und Lichtverhältnisse
abzustimmen. Je nachdem, ob du einen eher sonnigen oder schattigen Standort gewählt hast und welche Bodenbeschaffenheit dort vorherrscht, kommen einige Pflanzenarten eher in Frage als andere. Bei
gekauftem Saatgut finden sich alle wichtigen Informationen auf der Rückseite der Packung. Grundsätzlich solltest du bei der Auswahl heimische, an den jeweiligen Standort angepasste, samenfeste
Sorten gegenüber exotischen Pflanzen und Hybridsaatgut bevorzugen. Im Allgemeinen eignen sich für Saatbälle besonders gut robuste Arten wie Ringelblumen, Kornblumen, Kapuzinerkresse, Kamille,
Sonnenblumen oder Klatschmohn. Natürlich kannst du auch mehrere Samensorten mit ähnlichen Bedürfnissen miteinander kombinieren. Es gibt ein großes Angebot an ökologischem Saatgut, darunter
spezielle Mischungen zur Förderung von Insekten oder für sonnige bzw. schattige Standorte. Wenn du dich nicht nur an Blüten erfreuen, sondern auch etwas ernten willst, kannst du es auch mit wenig
pflegeintensiven Gemüse- und Kräutersamen versuchen.
2. Tonpulver oder Katzenstreu
Tonpulver oder auch Tonerde ist eine Sammelbezeichnung für verschiedene Erden, die besonders reichhaltig an Mineralstoffen und Spurenelementen sind. Aufgrund seiner vielfältigen Wirkungsweise wird dieses auch als Mineralerde bezeichnete Pulver traditionell in der Naturkosmetik und als Nahrungsergänzung eingesetzt. Kaufen kannst du es in der Apotheke oder in größeren Mengen auch im Internet. In unseren Saatbällen sorgt es für den Zusammenhalt der einzelnen Bestandteile. Das Tonpulver ist dabei der teuerste Posten, eine preiswerte Alternative findest du in Form von Katzenstreu aus Bentonit (Mischung Tonmaterialien) in fast jedem Supermarkt. Dabei handelt es sich um ein Gemisch aus verschiedenen Tonerden, das sich aufgrund seiner positiven Wirkung auf die Bodenqualität auch zur Verbesserung von Kompost eignet. Beim Kauf solltest du darauf achten, dass das Katzenstreu aus reinem Bentonit besteht und keine Zusätze wie Duftstoffe etc. enthält.
3. Auswahl der Erde
Zur Herstellung der Saatbälle benötigst du keine Spezialerde. Einfache Garten- oder Komposterde eignet sich ebenso wie Pflanzerde aus dem Gartencenter. Bei letzterer solltest du beachten, dass das von dir gewählte Produkt ohne Torf auskommt. Während gekaufte Erde in der Regel alle notwendigen Nährstoffe schon mitbringt, kannst du Gartenerde nach Bedarf zusätzlich mit ein wenig Humus, Dünger oder einem organischem Abfall aus der Küche wie Kaffeesatz oder Eierschalen anreichern, um den Nährstoffgehalt zu verbessern.
Saatbälle herstellen
Neben den richtigen Zutaten brauchst du für die Herstellung deiner Saatbälle natürlich noch einige Utensilien: eine größere Schüssel, einen
Rührlöffel, Wasser, eine Unterlage zum Trocknen der Saatbälle (dafür eignet sich ein Eierkarton, ein Backblech oder ein Küchentuch)
Da das optimale Mischungsverhältnis der Zutaten je nach verwendeter Erde variiert, sind die Mengenangaben lediglich als Faustformel zu verstehen:
1 Teelöffel Samen (bei größeren Samen kann es etwas mehr sein)
4-5 Esslöffel Erde
4-5 Esslöffel Tonerde oder Bentonit
Diese Menge reicht für zirka 6 Saatbälle. So gehst du bei der Herstellung vor:
Falls Katzenstreu aus Bentonit verwendet wird, dieses mit einem Mörser etwas zerkleinern, um eine bessere Bindung zu erreichen Erde mit den Samen vermischen Tonerde bzw. Bentonit hinzugeben Die Mischung so lange mit Wasser anreichern, bis ein geschmeidiger, aber immer noch fester Teig entsteht. Aus dem Teig etwa walnussgroße Kugeln formen.
Lasse die Kugeln einige Tage trocknen, bevor du sie an den von dir ausgewählten Zielen verteilst.